Der gemeinnützige Verein spricht von einem „faden Beigeschmack“.
Anfang Oktober wurde bekannt, dass der frühere Finanzminster für das Unternehmen arbeitet, das vom Finanzinvestor KKR und dem Medienkonzern Springer betrieben wird. Der frühere FDP-Politiker und ehemalige Finanzminister Christian Lindner heuert beim Karriere-Portal Stepstone an – als unabhängiges Mitglied in das Shareholder-Board des Unternehmens. Zuletzt war bekannt geworden, dass Lindner auch Manager bei der Autoland AG ist, wo er die Digitalisierung des Gebrauchtwagenhändlers vorantreiben soll.
Wie „LobbyControl“ aktuell bekannt gab, sieht man das Engagement bei Stepstone kritisch. Die Verpflichtung von Ex-Finanzminister als Mitglied im „Shareholder Board“ von Stepstone habe „einen faden Beigeschmack“, heißt es beim gemeinnützigen Verein, der Aufklärungsarbeit über die Machtstrategien und die Einflussarbeit im EU betreiben möchte. Besonders bedenklich sei, dass sowohl der Springer-Chef Mathias Döpfner als auch Investor KKR die FDP politisch unterstützt hätten.
„Es ist gut, dass es in Deutschland eine Karenzzeitregelung für ausscheidende Regierungsmitglieder gibt und die Bundesregierung diese im Fall Lindner mit einer Karenzphase von einem Jahr auch recht streng anwendet. Doch bei einem Wechsel zu einem Unternehmen, dessen Anteilseigner so intensiv mit der politischen Tätigkeit von Christian Lindner verbunden waren, braucht es eine längere Karenzzeit“,
heißt es nun bei LobbyControl. Die Organisation fordert eine Verdopplung der maximalen Karenzzeit auf 36 Monate.
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