„Was könnte, wenn man aus dem 24/7 Arbeitsleben ausscheidet und so viel Zeit hat wie nie zuvor, sinnstiftend sein? Urlaube und Reisen, klar. Mehr Sport, auch klar. Neue Hobbies suchen, wie schön. All das mache ich natürlich auch, aber ist das alles sinnstiftend?“, fragt er auf Linkedin.
 
Burkart Schmid hat sich anders entschieden und ist Lesementor geworden. Einmal in der Woche ist er in einer Grundschule aktiv, um mit einem Kind lesen zu üben und es zu motivieren, seine Lese- und Sprachkompetenz zu verbessern. „Für mich immer eine große Freude, denn Kinder sind erfrischend und inspirierend.“
 
Durch diese Tätigkeit wurde die Bürgerstiftung Nidderau auf ihn aufmerksam. Er wurde ins Kuratorium und dann in den Vorstand gewählt. So lernte er mehr Menschen in seinem Wohnort kennen als in den 30 Jahren zuvor. Dabei gehts um viele gesellschaftliche Themen, von “Lange Nacht der Ausbildung” bis zum Wettbewerb für insektenfreundliche Gärten.
 
Dann klopfte noch eine alte Freundin an, ob er für ihren kleinen Verein „social-bag.com“ die Pressearbeit übernehmen könne. Hintergrund der Gynäkologin ist ihre Mission in Kenia, im Sinne von kultureller Toleranz und Völkerverständigung durch medizinische Leistungen, Aufklärungsarbeit und Schul- und Berufsausbildung Mädchen und Frauen zu unterstützen und damit Chancengleichheit wieder herzustellen.
 
Mit Spendengeldern wurden in Nairobi zwei Medical Center in Armenvierteln aufgebaut. Kürzlich besuchte Burkard Schmid mit dem Ärzte-Duo Anke Gaussmann und Dr. Lars Bohnen die beiden Einrichtungen. Sein Credo nach sieben Tagen in einer anderen Welt: “In Kenia habe ich echte Freundlichkeit erlebt – offen, ehrlich und ansteckend. Ich habe sehr große Armut gesehen – und doch auch ein Glück gespürt, bei den Menschen und Patienten, aber auch im Ärzte-Team. Spannend, sich außerhalb der eigenen Komfortzone auf Land und Leute einzulassen, sich in gesellschafliche Themen einzuarbeiten und damit den eigenen Horizont zu erweitern.“ Das war auch dem TV-Sender Main-Tower ein Beitrag wert.


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