Recherchetermine mit dem Rad sind für den „Handelsblatt“-Redakteur ein Zeichen der Veränderung in seinem direkten Umfeld.
Sven Prange auf Recherchereise mit dem Rad: „Nicht, weil mein Arbeitgeber die Richtlinie für Dienstreisen verschärft hätte, sondern weil die Industriekrise mittlerweile per Rad für mich zu erreichen ist. Bosch, ZF, Porsche: Im Südwesten werden gerade in Rekordtempo zehntausende Arbeitsplätze gestrichen“, schreibt er auf Linkedin.
Er hat in seinem privaten Umfeld festgestellt, dass sich die Lage der Autoindustrie dramatisch verändert: „Kaum ein Nachbar, der niemanden kennt, der gerade abgefunden wird, abgefunden werden soll oder sich selbst zumindest Gedanken um seine Zukunft macht. Alles Ingenieure, Akademiker, Menschen von der Sonnenseite des Lebens.
Das macht etwas mit den Menschen. Natürlich verdient man bei ZF oder Bosch oder Porsche sehr gut und steht sicher besser da als andere in diesem Land. Nur: Diese rationale Einschätzung dürfte den subjektiven Frust auf die Situation nicht ändern.“
Deswegen glaubt er, dass diese Krise gerade ein Konjunkturprogramm für die rechtsextreme AfD zu werden droht, die im Südwesten ohnehin schon überdurchschnittlich stark ist. Und wenn Politik der Mitte nicht schnell etwas dagegen tue, werde sich dieses Phänomen auch in anderen Regionen des Landes niederschlagen.
Sie möchten sich über Neuigkeiten in der Branche, Personalien, offene Jobs und aktuelle Journalistenpreise informieren? Dann bestellen Sie unseren kostenlosen Newsletter!
Sie haben Personalnews in eigener Sache oder aus Ihrem Medienhaus? Mailen Sie die Infos bitte an personalmeldungen@oberauer.com