Bei einem Get-together eines Sommertreffens in München erzählte ihr eine Managerin, in ihrem Unternehmen seien nur noch Dienstreisen erlaubt, die direkt an Kundentermine gebunden sind. Alles andere fällt weg – aus Kostengründen. Keine Konferenzen, keine Messen, nichts. Sie konnte nur nach München kommen, weil sie ihre private Zeit dafür nutzte. 

„Ich frage mich: Wohin soll das führen? Kostendruck hin oder her: Will man als Unternehmen nur den Bestand verwalten? Woher sollen neue Kontakte kommen? Neue Kunden? Ideen und Impulse?“

Maja Brankovic kennt ein bessers Beispiel: Kostenkontrolle geht auch anders – mit Transparenz statt Verboten. Der Managementprofessor Gary Hamel erzählte ihr von einem Unternehmen, das alle Reiserichtlinien abgeschafft hat. Alle können seither selbst entscheiden, welche Dienstreise sie antreten möchten und wie viel sie dafür ausgeben. Allerdings mit einer weiteren Änderung: Sämtliche Reisekosten aller Beschäftigten sind seither für alle im Intranet einsehbar.

Das Ergebnis? Die Kosten sind spürbar gesunken. Das imponiert der Wirtschaftsjournalistin. „Vielleicht wäre das auch für den Arbeitgeber meiner Gesprächspartnerin der bessere Weg: den Menschen zutrauen, den Wert einer Reise selbst einzuschätzen – und durch offene Zahlen eine Form kollegialer Kontrolle schaffen, die wirksamer ist als starre Regeln.“

Maja Brankovic ist überzeugt, wenn Menschen auf Menschen treffen, entfacht das Kreativität. Daraus entstehen Ideen, Partnerschaften, Inspiration. Und es entsteht neues Geschäft. Davon profitieren alle: die Mitarbeitenden und die Unternehmen. 


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