Als „Hedgefondes-Henning“ erreicht er auf Instagram eine attraktive Zielgruppe. Wie er das macht.
„Ich mache lustigen Wirtschaftsjournalismus für junge Leute“ – so würde Gründer Niklas Schwab (26) seiner Großtante seinen Beruf erklären. Der Influencer startete vor fünf Jahren mit seinem Account "Hedgefonds.Henning" auf Instagram und baute daraus die erfolgreichste Finanz-Meme-Seite des Landes mit 287.000 Followern auf – neben dem Studium.
Der Inhalt: lustige und selbstironische Bilder zum Thema Finanzen, Wirtschaft und vor allem der eigenen Bubble aus BWL-Studenten und Young Professionals mit Finanzinteresse. Heute ist das Business flankiert von einem Onlineshop, einem Youtube-Channel für den Hessischen Rundfunk mit Wirtschaftsthemen inklusive Produktionsfirma, einem Whatsapp-Newsletter, einem Tiktok-Kanal und sogar – ganz oldschool – einem Printmagazin. Christina Gruber hat seine Geschichte für
„Wirtschaftsjournalist:in“ aufgeschrieben.
Hier ein Auszug:
"Vor allem während der Coronazeit 2020 und 2021 entwickelten sich auf Instagram Memes-Seiten mit Nischenthemen zu professionellen Angeboten, darunter auch "Hedgefonds.Henning" und "Koelnistkool". „Diese Accounts wurden irgendwann vom Marketing als Creator und Influencer wahrgenommen und damit monetarisierbar“, sagt Schwab. Grund dafür ist die von Meme-Accounts hauptsächlich angesprochene Zielgruppe, die begehrte Generation Z.
„Unser durchschnittlicher Follower ist zwischen Anfang 20 und Mitte 30, absolviert ein wirtschaftliches Studium oder hat bereits ein paar Jahre Berufserfahrung“, berichtet der Gründer. Im Marketing heißt die Zielgruppe HENRY – High Earner Not Rich Yet, potenzielle Gutverdiener, aber noch nicht reich. Zu Schwabs Kunden gehören vor allem Neobanken, Broker-Apps und Luxus-Marken, die Nische ist hochattraktiv.
Humor ist dabei der entscheidende USP seiner Marke: „Die mediale Wirtschaftsszene kommt doch immer ein bisschen verklemmt daher“, findet Schwab. „Wenn man in dieses Themenfeld einen Witz hineinbringt, dann kommt das besser an und erzeugt höheres Engagement beim Publikum.“ Zudem erweiterten unterhaltsame Inhalte auch die Zielgruppe. „Wenn sich durch das Stilmittel Humor plötzlich auch Leute zum Beispiel für Aktien interessieren, die eigentlich nicht zur Kernzielgruppe gehören, dann ist das gut. Das macht den Kuchen größer.“ (...)
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