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Felix Rohrbeck (Foto: Linkedin)
07.05.2025   Aktuelles
Felix Rohrbeck über den Umgang mit Kritik
Wie gehen Journalisten mit Kritik an ihrer Arbeit um? Brauchen sie neue, professionelle Routinen? Diese Fragen beschäftigen den Wirtschaftsjournalisten.
Im Rahmen seines Future of News Fellowship des Media Lab Bayern erkundet er, wie Journalismus über einen besseren Umgang mit Kritik seine Glaubwürdigkeit schützen und Vertrauen zurückgewinnen kann.

Felix Rohrbeck bemerkte in seinem privaten Umfeld Zweifel haben an der Glaubwürdigkeit oder an der Objektivität eines Artikels oder TV-Beitrags. Seine Gesprächspartner und Freunde würden sogar vermuten, dass bestimmte Interessen der Journalist:innen oder des Mediums dahinter stecken würden.

„Wenn ich weiter nachbohre, wird oft klar, dass die Zweifel in und durch die sozialen Netzwerken geweckt oder verstärkt wurden. Das ist kein Wunder, schließlich konkurriert der Journalismus dort mit vielen anderen Playern – Influencer:innen, alternativen Medien, Expert:innen, Politiker:innen – und wird von diesen auch kritisiert. Häufig ist das absurd und polemisch, manchmal aber auch berechtigt oder zumindest nachvollziehbar“, schreibt er auf Linkedin.

Auf jeden Fall hätten sich die Zeit geändert. Früher gab es in Deutschland nur ein paar Handvoll Medienjournalist:innen, die sich auch mal kritisch mit der Rolle und der Arbeit von Journalist:innen befasst haben. Nun könne jeder auf großer Bühne Kritik üben – und der Journalismus ist eine beliebte Angriffsfläche.

Seine Antwort: „Meine Gefühl ist, dass der professionelle Journalismus noch nicht ausreichend professionelle Routinen entwickelt hat, um mit der Kritik aus den sozialen Medien umzugehen. Ich denke auch, dass es Journalist:innen manchmal schwer fehlt, Fehler oder Schwächen einer Berichterstattung einzuräumen. Gerade weil die allermeisten von uns so viel Wert auf Recherche, Fakten und Fairness legen, ist das unangenehm. Vielleicht haben wir auch Angst, dass man uns dann gar nichts mehr glaubt. Im Ergebnis aber kostet es eher zusätzliches Vertrauen, wenn man Kritik, die nicht völlig aus der Luft gegriffen ist, einfach ignoriert oder sie rundherum ablehnt und in den Verteidigungsmodus schaltet.

Wie also könnte ein besserer Umgang mit Kritik aussehen, der Fehler oder Schwächen auch mal einräumt, das Vertrauen in den Journalismus dadurch aber nicht beschädigt, sondern stärkt? Was können Journalist:innen und Redaktionen hier vielleicht auch von anderen Playern lernen? Mit solchen Fragen werde ich mich Rahmen des Fellowships beschäftigen.“

Aus diesem Grund wendet er sich an die Linkedin-Community und bittet um Unterstützung: „Wo hattet Ihr das Gefühl, dass die Kritik am Journalismus oder einzelnen journalistischen Beiträgen gerechtfertigt war? Kennt Ihr Beispiele eines guten, offenen Umgangs mit Kritik?“


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