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News / Wolfram Weimer wird Kulturstaatsminister
Wolfram Weimer (Foto: Raimond Spekking)
28.04.2025   Aktuelles
Wolfram Weimer wird Kulturstaatsminister
Verdankt der „Business-Punk“-Verleger der Tegernsee-Connection diesen Einstieg in die Politik?
Die „Süddeutsche Zeitung“ berichtete als erste von „dieser erstaunlichen Entscheidung“ und kann bei dem Verleger und ehemaligen Chefredakteur von „Cicero“ und „Focus“ keine Affinität zu Kulturthemen ausmachen. Da drängt sich schon eher die räumliche Nähe zum künftigen Kanzler Friedrich Merz auf.  Er hat genau wie Wolfram Weimer eine Villa am bayerischen Tegernsee. Sie golfen beide in Bad Wiessee.

Eine andere Parallele kann man bei dieser Personalentscheidung ablesen: Friedrich Merz scheint sich an Donald Trump zu orientieren und holt Mächtige aus der Wirtschaft in sein Kanzleramt. Darauf deutet auch die Besetzung des neuen Digitalministeriums hin: Merz hat Karsten Wildberger, Vorstandsvorsitzender der "Ceconomy" und "MediaMarktSaturn"-Gruppe, dafür gewonnen.
 
Wie weit Weimers Beziehungen zu Amerika reichen, zeigt sich bei dem von ihm und seiner Frau Christiane Götz-Weimer organisierten „Ludwig-Erhard-Gipfel“. Der Wirtschafts- und Finanznachrichtensender CNBC wird nach „turi2“-Informationen live von der Wirtschafts- und Politik-Konferenz berichten, die vom 7. bis 9. Mai am Tegernsee stattfindet.
 
Die Reaktionen auf die Berufung Weimers waren eindeutig. Jürgen Kaub schrieb in der FAZ: "Sein Begriff von Kultur und sein Geschichtsverständnis weisen darauf hin, dass er der falsche Mann am falschen Platz ist. Um es gelinde zu sagen."
 
Kritik kommt auch von der Nichtregierungsorganisation Lobbycontrol: "Als Chef seiner Weimer Media Group hat Weimer selbst handfeste Interessen in dem Bereich", sagt Christina Deckwirth. 
 
Hans-Jürgen Jakobs schreibt in der "Süddeutschen Zeitung" über den Verleger ein langes Portrait im Feuilleton: "Bei Weimer gilt das Primat der steilen These."
 
Schauspieler Ulrich Matthes, der von 2019 bis 2022 Präsident der Deutschen Filmakademie war, sagt 3sat: "Wolfram Weimer ist ein stramm konservativer, wirtschaftsliberaler Medienmensch. Er hat ein Sendungsbewusstsein, um nicht zu sagen, er ist ein Ideologe."
 
Der Verleger: 2012 gründete Wolfram Weimer mit seiner Frau die Weimer Media Group GmbH. In dem Verlag erscheinen unter anderem die Zeitschriften "Wirtschaftskurier", "Business Punk" (seit 2023), "Börse am Sonntag" und das Satiremagazin "pardon" (seit 2012). Seit 2015 betreibt die Gruppe das Debattenportal "The European".


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