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News / Hermann-Josef Tenhagen im Aufwind
Hermann-Josef Tenhagen (Foto: Finanztip)
25.04.2025   Aktuelles
Hermann-Josef Tenhagen im Aufwind
Verbrauchertexte boomen. Das Onlineportal „Finanztip“ profitiert davon. Aber auch andere Medienunternehmen wie der „Spiegel“ bedienen diesen Markt. Warum sie so gefragt sind.
„Von der Krise zum Klick“ haben Mia Pankoke und Jennifer Spatz ihren Beitrag in der Printausgabe von „Wirtschaftsjournalist:in“ überschrieben. Ein Auszug:

„Ratgeber sind überall. Ob als Download, Newsletter oder klassischer Artikel. Nahezu alle Redaktionen machen mit beim Hype um Verbrauchertexte. Und das hat auch einen Grund: Es lohnt sich einfach.
Inhaltlich steht dabei in diesen und vielen weiteren Artikeln eigentlich überall dasselbe, nämlich wie immer: Ruhe bewahren, die Krise abwarten und es gab schon schlimmere Zeiten.
 
Das ist absolut nichts Neues. Trotzdem klicken die Ratgeber offenbar so gut, dass fast alle großen Onlinemedien ihre eigene Version veröffentlichen und auf den Hype-Train aufspringen. Und das gilt nicht nur für News- oder Krisensituationen, wie den Einbruch des MSCI World. Schon seit Jahren setzen immer mehr Medienmarken auf Verbrauchertexte zu Finanzthemen.
 
Neben altbekannten Gesichtern des Verbraucherjournalismus, wie "Focus Online" oder "Capital.de", tummeln sich auch Medienhäuser, die eigentlich eher für lange politische Analysen oder ein ausgefeiltes Feuilleton bekannt sind, wie "Zeit" oder "Spiegel". Überall finden sich ähnliche Formate, die Lesern Hilfe bei der Geldanlage, Altersvorsorge oder Steuererklärung versprechen.

Die Verbrauchertexte scheinen wahre Lesermagneten zu sein und sollen wohl scharenweise Abonnenten locken. Denn viele der Verlage veröffentlichen diese hinter der Paywall – so zum Beispiel "Spiegel", "Zeit" und in einigen Teilen "Capital". Bleibt die Frage: Lohnt sich das wirklich, wenn doch alle die gleichen Themen beackern und auch das gleiche schreiben? Wo ist dann der USP? Braucht es den überhaupt?

Kaum einer der angefragten Verlage will über Zahlen sprechen, aber der „Spiegel“ nennt ein paar Daten. Der Verlag hat erst im September 2024 das neue Format „Spiegel Extra“ lanciert. Vier der sechs Kategorien widmen sich Verbraucherthemen und Fragen zum eigenen Leben: Work, Geld, Loveletter und Gesundheit & Fitness heißen sie. Zusätzlich gibt es ein Sport-Extra von 11Freunde und den Weekender mit unterhaltsamen und erzählerischen Stücken.
 
Und alle davon kommen richtig gut an: Ein „Spiegel-Extra“-Artikel erreicht laut Pressestelle 30 bis 50 Prozent mehr Leserinnen und Leser als andere Bezahlinhalte. „Besonders die Artikel des „Spiegel-Extra“-Geld laufen gut, das sind aktuell die stärksten Beiträge“ in Bezug auf die Reichweite, sagt Charlotte Meyer-Hamme aus dem „Spiegel“-Produktmanagement. Der bislang beliebteste Artikel ist mit über 400.000 Aufrufen ein Interview mit dem Investmentbanker Gerd Kommer mit dem Titel „Kein Mensch braucht mehr als fünf ETFs“.
 
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Bei „Finanztip“ läuft das anders ab, hier spielt SEO eine große Rolle in der Redaktion. Chefredakteur Hermann-Josef Tenhagen erklärt das Vorgehen so: Entdecken die Redaktionsmitglieder ein Thema, das für viele spannend sein könnte, machen sie zunächst eine Vorrecherche. Mit dieser gehen sie zum SEO-Team. Das prüft dann, welche Begriffe Nutzer in diesem Zusammenhang suchen.
 
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Dass“ Finanztip“ heute viel mehr journalistische Konkurrenz als zur Gründung im Jahr 2013 hat, stört ihn nicht. Im Gegenteil: „Ja, es gibt eindeutig einen Boom, aber das ist auch gut so. Die Menschen müssen immer mehr selbst entscheiden und brauchen dafür seriöse Informationen“, sagt Tenhagen. Er schaue sich deshalb auch gerne andere Artikel und Formate ab, um zu lernen. Dabei hat er beobachtet: „Besonders in den sozialen Medien ziehen uns Leute oft als Quelle heran und teilen unsere Recherchen und unser Wissen, ohne uns zu zitieren. Das ist nicht okay, auch wenn unsere Texte frei verfügbar sind.“
 
"Finanztip" ist seit 2020 eine gemeinnützige Stiftung und lebt von Affiliate-Links und freiwilligen Unterstützern, die im Gegenzug für ihre selbstgewählten monatlichen Beiträge (ab fünf Euro) dann auch Zugang zur "Finanztip-Academy" und Expertengesprächen bekommen. (…)"


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