Die Würfel sind gefallen: Die neue Geschäftsführung der „Spiegel“-Mitarbeiter KG ist im Amt. Der Leiter des Wirtschaftsressorts ist als Geschäftsführer im Amt bestätigt.
„Spiegel“-Redakteure stärken KG-Chef Markus Brauck“, titelt Marvin Schade von Medieninsider. Der erwartete Protest gegen das Führungsteam und die angetretenen Kandidaten blieb aus.
Schon zuvor hatte „epd“ über die am 14. Februar begonnen Neuwahlen für die Geschäftsführung der Mitarbeiter KG des "Spiegels" berichtet. Es gebe nur fünf Kandidaten. „Damit gilt es als sicher, dass diese Personen im März auch in das fünfköpfige Gremium einziehen werden.
Wirtschafts-Ressortleiter Markus Brauck und Verlagsmanager Manuel Wessinghage, die bereits in der laufenden Dreijahresperiode in dem Gremium sitzen, treten erneut an. Die weiteren Kandidaten sind Friederike Freiburg (Redaktion), Uwe Jürgens (Verlag) und Tobias Kaiser (Dokumentation). Bei früheren Wahlen überstieg die Zahl der Kandidaten oft die Zahl der Plätze.
Die Mitarbeiter KG hält 50,5 Prozent am Spiegel-Verlag. Weitere Gesellschafter sind der Medienkonzern Bertelsmann, der über die RM Hamburg Holding 25,5 Prozent der Anteile besitzt, und die Erben des Magazingründers Rudolf Augstein, die 24 Prozent halten. In allen wichtigen Fragen, etwa bei Investitionen oder der Besetzung von Führungspositionen, muss laut Gesellschaftervertrag eine Mehrheit von 76 Prozent unter den Eigentümern erreicht werden. Dies führt in der Praxis zu einem Einigungszwang zwischen Mitarbeiter KG und Bertelsmann, die Augstein-Erben haben mit ihren 24 Prozent formell kein Mitspracherecht.
Brauck ist seit September 2023 Vorsitzender der Geschäftsführung der Mitarbeiter KG, zuvor war er anderthalb Jahre lang stellvertretender Vorsitzender. In diese Zeit fiel ein Chefredakteurswechsel beim "Spiegel": Steffen Klusmann verließ - offiziell einvernehmlich - das Unternehmen und wurde durch Dirk Kurbjuweit ersetzt. Klusmann war nach epd-Informationen vorgeworfen worden, dass es unter seiner Führung keine klare publizistische Linie und kein Konzept für das weitere Zusammenwachsen von Print und Online gegeben habe.
(...)
Seit 1974 sind Redakteure, Dokumentationsjournalisten und Verlagsangestellte dank einer Schenkung des "Spiegel"-Gründers Augstein Teilhaber des Verlags. Zuletzt wurde die KG schrittweise für die bisherigen Online-Redakteure des "Spiegels" geöffnet, die Fusion der zuvor getrennten Redaktionen von Print und Online war 2019 eingeleitet worden."
Sie möchten sich über Neuigkeiten in der Branche, Personalien, offene Jobs und aktuelle Journalistenpreise informieren? Dann bestellen Sie unseren kostenlosen
Newsletter!
Sie haben Personalnews in eigener Sache oder aus Ihrem Medienhaus? Mailen Sie die Infos bitte an
personalmeldungen@oberauer.com