Nicht nur die freiberufliche journalistische Arbeit ist in Gefahr. Der „Spiegel“-Redakteur sieht auch andere Wirtschaftszweige im Focus der Sozialkassen.
Florian Gontek zitiert den Sozialversicherung-Experten Ralf Leiner: „Für Unternehmen ist es mittlerweile ein unkalkulierbares Risiko, Freiberufler zu engagieren – es ist in diesem Land nahezu unmöglich, rechtssicher auf Honorarbasis zu arbeiten.”
Für Unternehmen drohe die Gefahr von horrenden Nachzahlungen an die Sozialkassen, also die Renten-, Kranken-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung. Viele Selbstständige wurden aber nach einer Betriebsprüfung der Deutschen Rentenversicherung als abhängig beschäftigt eingestuft.
„Was lange recht leicht umschiffbar schien, indem freie Mitarbeiter und Subunternehmer etwa für mehrere Auftraggeber, in eigenen Räumlichkeiten und mit eigener Mailadresse arbeiteten, sei durch jüngste Rechtsprechung mittlerweile ein Himmelfahrtskommando“, sagt Leiner gegenüber Florian Gontek. "Für das Bundessozialgericht etwa ist es mittlerweile nicht mehr entscheidend, wie und mit welcher Frequenz jemand in einen Betrieb eingebunden, sondern ob sie oder er in irgendeiner Form Teil der Leistungskette ist.”
Sicher könnten Unternehmen nur noch sein, wenn sie die Freelancer fest anstellen. Sonst drohe ihnen für das laufende Jahr und rückwirkend für bis zu vier Kalenderjahre die Nachzahlung der Arbeitgeber- und Arbeitnehmerbeiträge zur Sozialversicherung, schlimmstenfalls zuzüglich Säumniszuschlägen. Je nach Fall Hunderttausende Euro. Zu leisten innerhalb von wenigen Wochen.
Florian Gontek auf Linkedin: „Ich selbst hätte meinen Weg als Journalist so nie gehen können, ich habe der freien Mitarbeit beim Haller Kreisblatt und beim Kölner Stadt-Anzeiger viel zu verdanken.“
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