Burkhard Riering gibt Gas
"Automobilwoche“, die Wirtschaftszeitung für die Autobranche, setzt auf eine Paywall-Strategie, baut ihr Portfolio aus und wächst trotz schrumpfender Printwerbung. Der Chefredakteur hat eine Erklärung.
Noch vor wenigen Jahren erwirtschaftete die „Automobilwoche“ rund zwei Drittel ihres Umsatzes durch die Printausgabe. Wie bei den meisten B2B-Magazinen haben sich die Mediennutzung und ebenso die Erlösgewichte verändert: Digitale (Bezahl-)Inhalte und E-Paper gewinnen an Bedeutung, auch durch Newsletter, Apps und vor allem Events erweitert sich der Aktionsradius der Medienmarke deutlich.
Wie sich die „Automobilwoche“ im Markt aufstellt, welche Schwerpunkte sie setzt und was das für das Geschäftsmodell bedeutet, beschreibt Roland Karle in „Kress pro“(Link: https://shop.oberauer.com/medien/kress-pro/729/kress-pro-2024-07).
„Lange war Print das mit Abstand wichtigste Segment. Noch vor fünf Jahren kamen zwei Drittel des Umsatzes über das Anzeigengeschäft und den Vertrieb der gedruckten Ausgabe, die zweiwöchentlich erscheint, plus mehrmals im Jahr publizierter Sonderhefte. Heute machen die Einnahmen durch gedruckte Medien etwa die Hälfte aus, der Rest verteilt sich nahezu gleich auf Digitales und Events.
Bei den Erlösquellen will Burkhard Riering künftig nur noch unterscheiden zwischen Audience (Leserentgelte) und Advertising (Werbung).
Klingt zunächst wie eine buchhalterische Maßnahme, dahintersteht aber eine bewusst andere Zuordnung, die weniger nach Gattung oder Format fragt, sondern Auskunft darüber gibt, wofür bezahlt wird: für Media/Werbung oder für ein journalistisches Angebot. Der „Automobilwoche“-Herausgeber verdeutlicht das am Beispiel von Events. Ein zahlender Teilnehmer zähle genauso zu Audience wie ein Printabonnent. „Das gehört zusammen, es sind nur unterschiedliche Kanäle, Journalismus auszuspielen“, so Riering. Und der Sponsor eines Events ist Teil von Advertising, „genau wie der Banner-Werber auf der Website“.
„Content ist key“, betont Chefredakteur Riering. Es gehe darum, Informationen zu bieten, die das Publikum braucht, vermittelt durch hochwertige Inhalte, passende Formate und einzigartige Expertise. „Im Gegensatz zum direkten Hard-Selling in der Vergangenheit gehen wir jetzt deutlich mehr auf den Leser ein. Unser primäres Ziel ist nicht mehr, potenzielle Leser möglichst schnell zu einem Abonnement zu bewegen, sondern seine wirklichen Interessen in den Mittelpunkt zu stellen“, erklärt Riering.“
Lesen Sie den gesamten Beitrag in "Kress pro 07/2024: https://shop.oberauer.com/medien/kress-pro/729/kress-pro-2024-07