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News / Hans-Peter Siebenhaar zur Macht der Wirtschaftsjournalisten
Prof. Josef Seethaler (l.) und Hans-Peter Siebenhaar (r.) mit weiteren Gästen. (Foto: Melzer)
13.09.2024   Aktuelles
Hans-Peter Siebenhaar zur Macht der Wirtschaftsjournalisten
Der Chefautor von "Focus Money" sprach beim Internationalen Forum für Wirtschaftskommunikation (IFWK) in Wien. Dort wurden Auszüge aus einer österreichischen Journalismus-Studie präsentiert, die sich mit dem Wandel der Wirtschaftsberichterstattung weg von Faktenorientierung hin zu „interpretativem Journalismus“ beschäftigt.
 
Zwar wollen die meisten Leute ihr Erspartes möglichst gewinnbringend anlegen, für wirtschaftliche Zusammenhänge, wie sie von Wirtschaftsjournalisten tagtäglich aufbereitet werden, interessieren sich aber eher weniger Menschen. Wirtschaftswissen sei Mangelware, quer durch alle Alters- und Berufsgruppen, von der Schuldirektorin bis zum Bundeskanzler.
 
So eine der Schlussfolgerungen der Enquete „Wie mächtig ist der Wirtschaftsjournalismus?“ des Internationalen Forums für Wirtschaftskommunikation (IFWK), in deren Rahmen erste Auszüge der Studie „Worlds of Journalism“ der Österreichischen Akademie der Wissenschaften für Österreich, Deutschland und die Schweiz präsentiert wurden.

Laut der weltweiten Studie „Worlds of Journalism“ prägt in Österreich ein verändertes Verständnis der Bevölkerung die Arbeit der Wirtschaftsjournalistinnen und -journalisten: „Das Publikum geht weg von der reinen Faktenorientierung und so zeigt sich auch ein Wandel im Wirtschaftsjournalismus vom objektiven Faktenjournalismus hin zu einem interpretativen, aber auf Transparenz bedachten Journalismus“, hob Prof. Josef Seethaler hervor.
 
Seethaler ist Abteilungsleiter des Instituts für vergleichende Medien- und Kommunikationsforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW). Außerdem nehme die Bekämpfung von Desinformation auch in den Wirtschaftsressorts mittlerweile eine große Rolle ein. Nachgelassen hätten hingegen interventionistische Ansichten, welche aktiv Einfluss auf Öffentlichkeit und Politik ausüben möchten.
 
Auf das Wechselspiel zwischen Macht und Ohnmacht eines Journalisten bzw. einer Journalistin, ging Hans-Peter Siebenhaar ein: Als langjähriger Redakteur des „Handelsblattes“, kurzzeitig Konzernsprecher des österreichischen Energieunternehmens OMV und nun in der Chefredaktion von „Focus Money“ tätig, sagte der deutsche Journalist: „Die Eigenwahrnehmung ist laut der vorliegenden Studie, dass sie gar nicht so viel Macht haben. Aber natürlich haben sie Macht und die ist umso größer, je börsennotierter ein Unternehmen ist.“
 
Schließlich werde der Aktienkurs als Gradmesser eines Unternehmens durch Nachrichten positiv oder negativ beeinflusst und stehe somit auch laufend im Fokus der Unternehmenskommunikation. „Umso kleiner so ein börsennotiertes Unternehmen von seiner Marktkapitalisierung her ist, umso anfälliger ist es natürlich auch gegenüber der Berichterstattung und der Analyse, die von den Medien kommt.“
 
Gegründet wurde das Internationale Forum für Wirtschaftskommunikation (IFWK) 2009 von Rudolf J. Melzer gemeinsam mit Meinungsbildnern aus Wirtschaft, Wissenschaft und den Medien. Das Forum versteht sich als unabhängige Wissens- und Dialogplattform für Opinionleader aus Wirtschaft, Wissenschaft und Medien. Zu den Zielen gehört es unter anderem, neue Denkansätze und Hintergrundinformationen zu wirtschaftsrelevanten Kommunikationsthemen zu vermitteln.


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