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News / "Focus": Vereint und doch getrennt
Georg Meck und Franziska Reich (Foto: Marjus C. Hurek)
16.08.2024   Aktuelles
"Focus": Vereint und doch getrennt
Die Diskussion "Focus" und „Focus Online“ künftig zusammenarbeiten - und ob es zu einer Zusammenlegung kommt -, ist neu aufgeflammt. Was die Print-Chefredaktion unter den einstigen Wirtschaftsjournalisten Franziska Reich und Georg Meck davon hält.
Auslöser für die neue Debatte ist ein Interview, das Manuela Kampp-Wirtz, die Co-Geschäftsführung im Burda Verlag, der "dpa" gegeben hat. Darin heißt es: "Beide Bereiche nähern sich sehr erfreulich an. Die Redaktionen arbeiten seit einigen Monaten inhaltlich enger zusammen."

Ob das jemals zu einer Fusion der Redaktionen führt, die organisatorisch und räumlich in Berlin und München angesiedelt sind? Dafür lohnt sich ein Blick in kress pro 04/2024, in dem exklusiv im Interview Franziska Reich und Georg Meck, die Co-Chefredakteure des gedruckten "Focus" Rede und Antwort stehen - mit ziemlich deutlichen Aussagen. Dort ist das Thema schon präsent: Komplett zusammengelegte Redaktion? Franziska Reich sagt: "Das steht überhaupt nicht zur Diskussion."

Frau Reich, Herr Meck, wie oft sehen Sie in Ihren Telefondisplays aufgeregte Anrufe von den „Focus“-Digitalkollegen Florian Festl oder Daniel Steil? Wie regelmäßig rufen Sie an, um zu fragen: Was macht ihr denn da eigentlich digital?
Reich: Wir sind ständig im Kontakt. Es ist ganz normal, dass wir uns zwischen „Focus Online“ und dem Focus-Magazin seit Jahren beharrlich und bereichernd austauschen. Eine Konkurrenz, wie sie in der Branche und in der Medienpresse immer wieder mal gerne beschrieben wird, erlebe ich nicht und habe sie auch von Anfang an nie so gespürt. Wir haben unter der Dachmarke „Focus“ verschiedene Spielarten, und eigentlich sind wir sehr klar aufgestellt in der Frage, wie wir unsere Zielgruppen definieren und wie wir sie durch unsere verschiedenen Produkte erreichen wollen. Wir kommen uns nicht in die Quere. Im Gegenteil: Ich denke, dass wir auch im Digitalen gut zusammenarbeiten können.

Wie genau?
Reich: „Focus Online“ ist mit seiner Reichweitenstärke für die Marke „Focus“ sehr wichtig, wir sehen an der Schnittstelle von Focus-Magazin und „Focus Online“ viele Chancen – für gute Produkte wie gute Inhalte. Wir arbeiten mit unterschiedlichen Mitteln an derselben Marke – gemeinsam.
Meck: Unser Ziel ist es, die Vorzüge von beiden Sparten des Hauses zu verbinden. Deshalb sind wir in einem konstruktiven Dialog mit den Kollegen von „Focus Online“, die höchst erfolgreich unterwegs sind und Millionen von Menschen erreichen.

Trotzdem: Was Sie planen – etwa bei dem angekündigten Pay-Newsletter –, zielt auf Bezahlmodelle für Digital¬inhalte ab. Inwieweit wird da etwas nachgeholt, was „Focus Online“ bislang außen vor ließ oder mit der Konzentration auf die Reichweiten-Strategie fast schon gescheut hat?
Reich: Die Idee ist eher, eine sehr erfolgreiche Reichweiten-Strategie um ein anderes Geschäftsmodell zu ergänzen.

Was heißt das im Detail?
Reich: Die Expertise, die „Focus Online“ mit der Reichweiten-Strategie hat, spricht für sich. Sie ist extrem erfolgreich. Das Magazin mit seiner Strategie, sich auf die tiefen, analytischen, Recherche-getriebenen Inhalte zu konzentrieren, ist ebenso erfolgreich.
Sie haben ja bereits von einer Vision oder einer Zielvorgabe „Focus 2030“ gesprochen: Ist dieser „Focus“ im Jahr 2030 dann tatsächlich eine komplett integrierte Redaktion, so wie die Kollegen von „Spiegel“ und „Spiegel Online“ oder andere Mitbewerber das schon länger anstreben?
Reich: Das steht überhaupt nicht zur Diskussion.

Mehr über die  Digitalstrategie, das Zusammenspiel mit "Focus Online" und das nicht immer einfache Arbeiten in der Doppelspitze kann man detailliert im kompletten Interview mit Franziska Reich und Georg Meck im Heft 04/2024 von kress pro nachlesen.
 
 
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