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News / Holger Fröhlich und das Spinnennetz
Holger Fröhlich (Foto: Juha Hansen)
15.05.2024   Aktuelles
Holger Fröhlich und das Spinnennetz
Der „brand eins“-Wirtschaftsredakteur wurde mit einem Journalismuspreis auf dem Gebiet Informatik ausgezeichnet. Er hatte aufgezeigt, wie im Internet mit Daten Geld verdient wird. Der Hauptpreis wurde zweigeteilt.
 
Das saarländische Wirtschaftsministerium verleiht in Zusammenarbeit mit dem Saarland Informatics Campus den Journalismuspreis Informatik. Mit dem Hauptpreis wurde ein Artikel aus dem Wirtschaftsmagazin „brand eins“ und dem Magazin „MIT Technology Review“ ausgezeichnet.

In der Kategorie „Text“ hat die Jury in diesem Jahr entschieden, den Preis in zwei gleichwertige Hauptpreise zu teilen (jeweils 2.500 Euro). Ausgezeichnet werden Holger Fröhlich für den Artikel „Im Spinnennetz“, erschienen in der Wirtschaftszeitung „brand eins“, und Wolfgang Stieler für den Artikel „Der Geist in der Maschine“ im Magazin „Technology Review“.

Die Begründungen der Jury zum Beitrag von Holger Fröhlich:
"Das Internet ist nur kostenlos, weil andere damit Geld verdienen. Dieses bekannte, aber ungemütliche Faktum wird bei der Nutzung von Online-Anwendungen wie Suchmaschinen, sozialen Netzwerken oder Navigationsapps oftmals verdrängt. Denn wer solche Dienste verwendet, wird selbst zur Ware – und zwar auf einem globalen, „AdTech“ genannten Schattenmarkt. Holger Fröhlich analysiert in seinem packend geschriebenen Artikel die Missstände dieses entfesselten Marktes für personalisierte Werbung und zeigt etwa auf, wie in Millisekunden vollkommen automatisiert detaillierte Persönlichkeitsprofile an hunderte Datenhändler weltweit versteigert werden. Der Artikel sensibilisiert für ein höchst relevantes Problem und wendet sich damit an einen großen Adressatenkreis. Die umfassende Recherche wird durch zahlreiche Beispiele lebendig und zeigt auch positive Gegenbeispiele auf, die belegen, dass die AdTech-Branche nicht zwingend derart räuberisch sein muss."

Der Journalismuspreis Informatik wurde 2006 erstmalig ausgelobt und ist insgesamt mit 16.000 Euro dotiert. Die Preisgelder der Hauptpreise in den drei jeweils mit 5.000 Euro dotierten Kategorien „Text“, „Audio“, und „Video und Multimedia“ stiftet das Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitales und Energie. Zudem stiftet das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz in diesem Jahr erneut einen mit 1.000 Euro dotierten Sonderpreis. Ziel des Journalismuspreises Informatik ist, qualitativ hochwertige Berichterstattung über Themen der Informatik zu fördern.
 
Schirmherr Jürgen Barke, saarländischer Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitales und Energie, beglückwünschte die Preisträgerinnen und Preisträger und sagt: „Mit dem Journalismuspreis Informatik wollen wir Chancen und Risiken der Digitalisierung der breiten Öffentlichkeit zugänglich und verständlich machen.“

Insgesamt bewertete die Jury in diesem Jahr 70 Beiträge, darunter 44 in der Kategorie Text, 15 in der Kategorie Audio und elf in der Kategorie Video und Multimedia.
Die Jury des Journalismuspreises Informatik bilden Peter Bylda, langjähriger Redakteur der „Saarbrücker Zeitung“ und nun freier Journalist, Peter Hergersberg aus der Redaktion des Wissenschaftsmagazins MaxPlanckForschung, Isabel Münch, Fellow der Gesellschaft für Informatik, Wolfgang Pohl, Geschäftsführer der Bundesweiten Informatikwettbewerbe, Florian Possinger vom Saarländischen Rundfunk, Vera Sikes, Fachbereichsleiterin im Bundesamtes für die Sicherheit in der Informationstechnik und Leiterin des BSI-Standorts Saarbrücken, Dr. Christel Weins, Naturwissenschaftlerin und Mitgründerin des Journalismuspreises, der freie Technik- und Wissenschaftsjournalist Peter Welchering und Prof. em. Dr. Dr. h.c. Reinhard Wilhelm, Informatik-Professor der Universität des Saarlandes und langjähriger Leiter des Leibniz-Zentrums für Informatik Schloss Dagstuhl.
 
Der Beitrag von Holger Fröhlich ist abrufbar auf dieser Seite.


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