Journalisten müssen sich nicht an Altersgrenzen halten. Die Wirtschaftsjournalistin und Demografie-Expertin Margaret Heckel zu der Frage, wie lange Journalisten ihren Beruf ausüben können.
Die frühere „Wirtschaftswoche"- und „Financial Times Deutschland“-Journalistin Margaret Heckel befasst sich seit vielen Jahren mit dem demografischen Wandel und neuen Möglichkeiten, wie sich Lernen, Leben und Arbeiten besser kombinieren lassen. Immer noch dominieren in Deutschland in allen Branchen und Bereichen „sehr negative Altersbilder“, sagt Heckel im Interview mit „
Wirtschaftsjournalist:in“. Sie selbst lässt sich davon nicht beeindrucken – und nimmt schon mal ihren 100. Geburtstag in 42 Jahren in den Blick. Ein Auszug aus dem Gespräch mit Roland Karle:
Frau Heckel, wie stark ist der Medienbetrieb, speziell der Wirtschaftsjournalismus, vom demografischen Wandel betroffen? Margaret Heckel: Theoretisch genauso wie andere Branchen und Berufe, praktisch weniger: Wirtschaftsjournalist:in ist kein körperlich anstrengender Beruf, kann also im Prinzip bis ins hohe und höhere Alter ausgeübt werden. Wie attraktiv das ist, ist vor allem eine Frage für die Arbeitgebenden und wie wertschätzend sie mit den Mitarbeitenden umgehen.
In vielen Berufen gehören Menschen mit Ü50, spätestens mit Ü60 zum alten Eisen. Ist das im Journalismus anders? Leider nein. Deutschland ist in allen Branchen und Bereichen leider ein Land mit sehr negativen Altersbildern. Statt die Erfahrung der Älteren zu schätzen, gehören sie immer noch oft zu den Personengruppen, die bei wirtschaftlichen Problemen zuerst gekündigt oder mit Abfindungen in die Frührente geschickt werden.
Welchen Beitrag können Journalisten im Rentenalter leisten, um die drohende Personallücke in der Branche zu schließen? Drei Dinge sind entscheidend, wenn Arbeitgeber Menschen 60+ für sich gewinnen wollen oder aus der Rente zurückholen wollen: Wertschätzung, Autonomie über die eigene Arbeitszeit und faire Bezahlung. Jüngere machen hier ab und an Abstriche, wenn sie Karriere machen wollen. Lebenserfahrene in aller Regel jedoch nicht, zumal wenn sie es sich finanziell leisten können.
Das vollständige Interview lesen Sie in der aktuellen Ausgabe von „Wirtschaftsjournalist:in“.