Die Wirtschaftsjournalistin wird nach Anti-Israel-Posts nicht mehr das digitale Dialog-Format "MixTalk" des Senders moderieren. Welchen Grundsatz der SWR in dem Fall verletzt sieht.
Der SWR hat Helen Fares von ihren Moderationsaufgaben entbunden, nachdem sie wiederholt auf ihrem privaten Social-Media-Account extreme politische Positionen geäußert hat. Zuletzt ging es um die Nutzung einer App, mit der Waren identifiziert werden können, die auf einer Boykott-Liste stünden, um mit dem Kauf solcher Produkte die israelische Wirtschaft nicht zu unterstützen. Schon zuvor hatte Fares dem SWR zufolge zum Boykott israelischer Erzeugnisse aufgerufen. Sie selbst bezeichnet sich als „Journalistin, Aktivistin, Moderatorin, Podcasterin und Psychologin im Bereich Wirtschaft.“
Dem SWR ist es wichtig, dass der in Rede stehende Post nicht im Kontext einer Beschäftigung für den SWR entstanden sei. "Der SWR hat Frau Fares darauf hingewiesen, dass für Moderatorinnen und Moderatoren eines Debattenformats zum Schutz der Unabhängigkeit und Glaubwürdigkeit der Sendung eine Pflicht zur Neutralität gelte", teilte der Sender mit. Diese Neutralität habe Fares in ihren Social-Media-Aktivitäten vermissen lassen.
Der SWR verweist auf "klare Regeln für den Umgang mit Äußerungen auf Social Media": Auch wenn Journalistinnen und Journalisten selbstverständlich eine politische Meinung haben könnten, dürfe die Unabhängigkeit des SWR und jeder einzelnen Mitarbeiterin und jedes einzelnen Mitarbeiters durch Social-Media-Aktivitäten nicht beeinträchtigt oder in Zweifel gezogen werden. Diesen Grundsatz sieht der SWR im konkreten Fall verletzt.
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