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News / Marcus Niehaves moderiert Jubiläums-Sendung
Marcus Niehaves moderiert die "WISO"-Jubiläumssendung. (Foto: Jana Kay, ZDF)
04.01.2024   Aktuelles
Marcus Niehaves moderiert Jubiläums-Sendung
Das Wirtschaftsmagazin „WISO“ im ZDF wird 40 Jahre alt. Was für den Moderator heute so wichtig ist wie bei der Gründung.
"WISO" wird 40 Jahre alt – und steht dann auch vom Alter her in der Mitte des Lebens. Was zeichnet "WISO" in den "besten Jahren" aus – im Netz und linear?
"WISO" ist das Original – im Netz und linear. "WISO" ist seit 40 Jahren eine journalistische Verbraucher- und Wirtschaftsmarke, die den Anspruch hat, den Menschen das Leben einfacher zu machen. Und je komplizierter diese Welt und auch unser Alltag werden, desto wichtiger wird unser Angebot. Für die ZDFmediathek werden wir verstärkt Dokumentationen produzieren, für die ZDFheute ist "WISO" aktiv und in den sozialen Medien sind wir mit der Marke präsent und arbeiten intensiv daran, auf möglichst vielen Kanälen, möglichst viele Menschen zu erreichen. Unsere Inhalte sind immer so aufbereitet, dass man keine Fachkenntnis braucht, um sie zu verstehen. Sie können auch mal unterhaltsam sein, sind ansprechend und gut konsumierbar. Und ganz wichtig: Wir wollen die Menschen in ihrer Lebensrealität erreichen. Wenn wir die Fragen beantworten, die sich die Menschen am Frühstückstisch, am Arbeitsplatz oder in ihrer Freizeit stellen, dann liegen wir richtig. Ich glaube schon, dass wir das oft schaffen und genau das der Grund ist, warum "WISO" auch nach 40 Jahren noch so erfolgreich ist.

Wie weit reicht das Themenspektrum von "WISO" – kann alles, was für Verbraucherinnen und Verbraucher einen praktischen Nutzen hat, auch einen "WISO"-Beitrag wert sein?
Unser Motto ist "Ihr Leben unsere Themen" – und ja: Im Prinzip kann jedes Thema mit Nutzwert ein "WISO"-Thema sein. Natürlich haben auch wir unsere Schwerpunkte und speziellen Kompetenzen. Beautytipps gehören da weniger zu. Wenn es aber darum geht, Inhaltsstoffe, neue Trends oder die Arbeitsbedingungen beim Hersteller zu hinterfragen, dann sind wir dabei. Und klar – alles, was mit Finanzen, Arbeit, Nachhaltigkeit und Konsum zu tun hat, kann ein "WISO"-Thema werden. Und nicht vergessen: Auch Wissen hat einen hohen Nutzwert. Darum war "WISO" immer schon mehr als ein rein klassisches Verbrauchermagazin. Tipps und Checks sind nicht alles. Wir schauen auch immer wieder auf "das große Ganze" und liefern Hintergrundwissen und Einordnungen. Der Bezug zum Alltag und zum Leben der Menschen muss dabei stets gegeben sein.

Welches Qualitätsversprechen geben Sie den Zuschauerinnen und Zuschauern, den Nutzerinnen und Nutzer, wenn Informationen unter dem Label "WISO" publiziert werden?
Die unabhängige Recherche, die Ausgewogenheit und die Themenvielfalt sind unsere Qualitätsversprechen. "WISO" ist ein Qualitätssiegel, auf das man sich verlassen kann. Diesem Anspruch gerecht zu werden, kostet viel Zeit und Energie, was man an der Tiefe und der Umsetzung unseres Contents auch sehen kann – egal ob linear oder digital. Und gerade im Netz gibt es Unmengen an Informationen, die eben nicht unabhängig sind, die klar werblich daherkommen oder einfach falsch sind. Und genau da liegt unsere Aufgabe: Wenn wir es schaffen, die Aufmerksamkeit der Zielgruppen zu erlangen, werden diese unsere unabhängigen Informationen auch nutzen. Der Bedarf ist groß, da bin ich mir ganz sicher.

Als "Lotse, der konkrete Tipps geben kann" haben Sie "WISO" mal bezeichnet. Ist "WISO" auch eine Adresse, an die sich Zuschauerinnen und Zuschauer wenden können, wenn sie Rat brauchen oder auf selbst erlebte Problemfälle hinweisen wollen? Oder gilt da: Wir stellen Orientierung gebende Informationen bereit, können aber keine Rechtsberatung leisten?
Ein Zuschauer hat das mal in einer Befragung gesagt: "WISO" sei für ihn der Lotse, der ihn durch diese komplizierte Welt führt. Das hat mir gefallen. Wir wollen tatsächlich Lotse sein, der Menschen an die Hand nimmt und Hilfestellung gibt. Unser Markenversprechen ist: "Wir machen Euer Leben einfacher". Wie gesagt – das können ganz praktische Tipps, aber auch Hintergrundinformationen sein. Wir wollen die Menschen mit unseren Informationen in die Lage versetzen, die für sie richtige Entscheidung zu treffen. Das hat natürlich aus Ressourcengründen seine Grenzen. Wir bekommen sehr oft ganz individuelle Anfragen von Zuschauerinnen und Zuschauern. Darauf können wir meist nicht wirklich konkret eingehen, aber wir können die Themen aufnehmen und sie journalistisch umsetzen. Rechtsberatung dürfen wir nicht geben, das würde auch unsere Kompetenzen überschreiten.

Sie sind seit zwölf Jahren für "WISO" im Einsatz und seit sieben Jahren als Moderator das Gesicht und als Redaktionsleiter der Kopf der Sendung. Welche der "WISO"-Themen, mit denen Sie in diesen Jahren beruflich viel zu tun hatten, begegnen Ihnen auch in Ihrem eigenen Alltagsleben immer wieder. Und wie oft wird der "WISO"-Moderator auch privat um Rat gefragt?
Die Inflation hat mich dieses Jahr beruflich und privat am meisten beschäftigt. Und ich bin mir sicher, dass die steigenden Preise auch für unsere Zuschauerinnen und Zuschauer eins der wichtigsten Themen war. Noch nicht so lange her, aber sicherlich besonders intensiv war die Berichterstattung in den Jahren der Corona-Pandemie. Da haben wir als Redaktion wochenlang Spezialsendungen produziert und zugleich hat sich, auch privat, der komplette Alltag auf den Kopf gestellt. Das war mehr als herausfordernd, aber auch inhaltlich spannend. Seit einigen Jahren spielt das Thema Nachhaltigkeit eine immer größere Rolle in der Wirtschaft und im Alltag der Menschen und somit auch bei "WISO". Und ja – ich werde schon oft um Rat gefragt. Wenn ich helfen kann, mache ich das gerne. Nur ist unser Themenspektrum so breit, dass ich nicht für alle Bereiche ein guter Ratgeber sein kann. Hinter der Marke "WISO" steckt ein ganzes Team. Da ist das Fachwissen breit gestreut. Viele Autorinnen und Autoren haben ihr Spezialgebiet. Oft sind die Sachverhalte kompliziert, und da wäre es nicht seriös, so zu tun, als ob ich immer die passende Lösung hätte. Viel öfter werde ich aber angesprochen von Menschen, die dankbar sind, dass es die Sendung und unser Social-Media-Angebot gibt.

Welche Fachkompetenzen sind in Ihrem Team zu finden und wie funktioniert die Zusammenarbeit mit anderen thematisch verwandten Redaktionen?
Weil "WISO" thematisch so breit aufgestellt ist, kooperieren wir schon lange intensiv mit anderen ZDF-Redaktionen. Wenn es um Gesundheitsthemen und soziale Fragen geht, arbeiten wir eng mit der ZDF-Redaktion "Volle Kanne – Service täglich" zusammen. Im Bereich Nachhaltigkeit und Umwelt unterstützen uns die Kolleginnen und Kollegen aus der ZDF-Umweltredaktion. Bei den Themen Wirtschaft und Finanzen stimmen wir uns mit unserer Börsenredaktion ab. Die wichtigste Fachkompetenz ist für uns das journalistische Handwerkszeug. Thematisch haben sich einige Kolleginnen und Kollegen in meinem Team spezialisiert auf Technikthemen, Versicherungsfragen oder Anlagetipps. Sie stehen dann als Expertinnen und Experten auch anderen ZDF-Sendungen zur Verfügung, schreiben Artikel für das Online-Nachrichtenangebot ZDFheute oder arbeiten an Dokumentationen, oft auch gemeinsam mit anderen Redaktionen.

Und wie wird "WISO" in zehn Jahren aussehen, wenn ein halbes Jahrhundert "Wirtschaft und Soziales" im ZDF gefeiert werden kann?
Mein Wunsch: "WISO" gehört dann weiterhin zu den großen ZDF-Marken und wird auch von der jungen Zielgruppe genutzt und geschätzt. Wir sollten in zehn Jahren vor allem für unsere neuen Formate bekannt sein, die dann wöchentlich in der ZDFmediathek hohe Abrufzahlen erreichen. Dabei werden Dokumentationen sicher die wichtigste Rolle spielen. Aber auch Factual-Formate oder Show-Ideen kann ich mir prinzipiell vorstellen. Wir machen uns derzeit viele Gedanken darüber, wie man unsere Themen für die Mediathek aufbereiten kann. Auf unterschiedlichen Plattformen sollte "WISO" auch mit 50 eine feste Größe sein. Und alles, was dann noch als neuer Ausspielweg entsteht, sollte nicht ohne "WISO" passieren. Die Marke "WISO" ist überdurchschnittlich bekannt und wird von den Menschen eng mit dem ZDF verbunden. Die größte Herausforderung wird der Kampf um Aufmerksamkeit werden: Wir müssen es schaffen, überall dort aufzutauchen, wo Informationen gesucht werden.
 
Das Interview führte Thomas Hagedorn für das ZDF-Presseportal.
 
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