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News / Wie die Lebensmittel Zeitung ihren 75. Geburtstag feiert
Jürgen Deglow, Hauptstadtkorrespondent der „Lebensmittel Zeitung“ (Foto: LZ)
29.11.2023   Aktuelles
Wie die Lebensmittel Zeitung ihren 75. Geburtstag feiert
Die Lebensmittel Zeitung ist 75 Jahre alt geworden und gibt dazu eine große Jubiläumsausgabe heraus. In Anekdoten erinnert sie unter anderem an zehn deutsche Ernährungs- und Agrarminister und wie diese ihre Zeit geprägt haben und durch ihre Zeit geprägt wurden.
Mit einer 184 Seiten starken Ausgabe - davon fast 130 Seiten nur Jubiläum - feiert die Lebensmittel Zeitung ihren 75. Geburtstag. Am 1. Dezember 1948 war das Blatt auf Genehmigung durch die amerikanische Militärregierung zum ersten Mal erschienen. 
 
Eine besondere Idee hat Hans-Jürgen Deglow, Leiter des Hauptstadtbüros, auf den Seiten 66 und 68 verwirklichen können als er zehn der insgesamt 19 bundesdeutsche Ernährungs- und Agrarminister und ihre Geschichte würdigte. Diese, so schreibt er auf LinkedIn, sei eine Erzählung der Veränderungen: Wiederaufbau, Wirtschaftswunder, Wiedervereinigung der Landwirtschaft und Wandel der Konsumgewohnheiten. „Besonders gefreut hat mich auch, dass einige frühere Amtsinhaberinnen und Amtsinhaber sich an ihre Zeit im Ministerium für die LZ erinnert haben.“
 
Ehemalige Ministerinnen wie Renate Künast (2001-2005) und Julia Klöckner (2018-2021) erinnern an Fortschritte beim Thema Tierwohl und Ernährung, aber auch lange Verhandlungsnächte in Brüssel. Klöckner: „So ab vier Uhr nachts wurde es auch lockerer – ich holte den Wein aus dem Auto, Österreich den Schinken, Italien hatte immer Gebäck dabei. Kurzum: Europa schmeckt!“ 
 
Oder Björn Engholm, der nach dem Bruch der sozialliberalen Koalition allerdings nur für zwei Wochen Agrarminister war und damit die kürzeste aller Amtszeiten für sich reklamieren kann. Der heute 84-jährige Sozialdemokrat hat „verrückte Tage, aber schöne Erinnerungen“ gut im Gedächtnis bewahrt.  Aber selbst 14 Tage reichen für bleibende Eindrücke. Engholm: „Ich erinnere mich an eine ‚Butterbevorratungs-VO’, an Ratschläge für die Einlagerung von Winterkartoffeln, eine Einladung vom Weinbau-Verband, dem meine Neigung zu deutschen Weinen nicht entgangen war, und eine Gratulation aus Fischereikreisen Schleswig-Holsteins.“ 
 
Oder Josef Ertl (CSU), der von 1989 bis 1983 amtierte, und den die „taz“ angesichts der damaligen Milchseen den „Mozart der Milch“ nannte. Seine Entlassungsurkunde musste ihm damals sein Kurzzeit-Nachfolger Engholm aushändigen. Engholm erzählt: „Ich hielt eine kleine Rede, lobe den von mir geschätzten Josef Ertl und überreichte ihm einen aus dem Norden mitgebrachten, respektablen Aal. Ertl war sichtlich gerührt, mit einer Träne im Auge! Ich frage, warum er, wissend, dass er dem neuen Kabinett Kohl angehören werde, so bewegt sei? Ertl entgegnete: In meiner ganzen Ministerzeit hat mich noch niemand so herzlich bedacht wie Sie!" 
 
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