Der frühere Chefredakteur des „Handelsblatt“ fordert von seinen früheren Kollegen mehr Fantasie. Die brauche es für eine fortgesetzte Berichterstattung über den Ukraine-Krieg.
In der Kolumne „Tribüne“ des Magazins „
Wirtschaftsjournalist:in“ fordert Bernd Ziesemer, dass seine ehemaligen Kolleginnen und Kollegen in den Wirtschaftsredaktionen das Thema Ukraine-Krieg wieder auf die Agenda nehmen.
Er erwarte nicht, dass Reportagen über den Frontverlauf auf den Wirtschaftsseiten der Zeitungen stehen. „Aber es gibt eine Fülle von originären Wirtschafts- und Finanzthemen, die unmittelbar mit dem Krieg verknüpft sind“. Eine zeitlang hätten sich die Wirtschaftsredaktionen diesem Thema auch gestellt, das sei aber nun eingeschlafen, beklagt Ziesemer. Viele glaubten, alles abgehandelt zu haben. Dabei verändere sich der west-östliche Wirtschaftskrieg fortlaufend.
Bernd Ziesemer ist nicht so weit weg vom Tagesgeschäft, dass er nicht wüsste, wie spärlich die Redaktionen mit Russland- und Ukraine-Experte besetzt sind. Doch er hält den Finger in die Wunde: „Der größte Feind einer vernünftigen und fortlaufenden Berichterstattung über die Folgen des Krieges sind nicht die knappen Ressourcen, sondern die fehlende Fantasie, wie man trotz aller Hindernisse recherchieren kann.“
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