Der langjährige FAZ-Wirtschaftskorrespondent Karl Jetter ist im Alter von 94 Jahren in Paris gestorben.
Er hat den größten Teil seines Lebens in Frankreich verbracht. Aus dem oberschwäbischen Bad Waldsee stammend, studierte er in München und Paris Wirtschaft; promoviert wurde er in Tübingen.
Ab März 1955 er bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung in Frankfurt/Main als Wirtschaftskorrespondent tätig. 1958 wechselte er nach Stuttgart.
Im Jahre 1962 ging Jetter als Wirtschaftskorrespondent nach Paris, wo er in der nahe dem Élysée-Palast gelegenen Rue de Miromesnil ein Büro anmietete, das für rund ein Vierteljahrhundert als Bleibe für Frankreich-Korrespondenten der FAZ diente.
Jetter blickte auf die planwirtschaftlich ausgerichtete Wirtschaftspolitik in Paris unbeirrt mit den Augen eines Marktwirtschaftlers. Seine Kritik pflegte er in einer sehr deutlichen Sprache zu formulieren, die nicht nur in Pariser Ministerbüros, sondern auch gelegentlich in der deutschen Botschaft für Schweißperlen auf der Stirn sorgte.
Als Jetter im Jahre 1995 in den Ruhestand trat, kehrte er nicht nach Deutschland zurück. Stattdessen lebte er weiterhin in seinem auf den Höhen der Seine in Chaville gelegenen Haus. Neben seiner Berufstätigkeit reiste er in viele Länder und Gebiete wie die Sahara, die Mongolei, den Zentralatlas, die Berge des Himalaja und die Kordilleren in den Anden. Über diese Reisen und Erlebnisse schrieb er zwei Bücher.
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