Die Journalistin Birte Meier und das ZDF haben sich gerichtlich auf eine finanzielle Entschädigung wegen Lohnungerechtigkeit geeinigt. Meier hatte gleichen Lohn wie ihre männlichen Kollegen bei der Sendung „Frontal 21“ gefordert und ein Grundsatzurteil beim Bundesarbeitsgericht (BAG) erstritten.
 
Birte Meier fand 2015 bei einer Weihnachtsfeier heraus, dass sie als sogenannte „feste-freie“ Mitarbeiterin der Enthüllungssendung „Frontal 21“ über Jahre hinweg einen hohen dreistelligen Betrag im Monat weniger verdient als ihre männlichen Kollegen in vergleichbarer Position. Sie verklagte das ZDF. Durch Ablehnungen und Berufungen zog sich das Verfahren durch verschiedene Instanzen.
 
Im Juni vergangenen Jahres hatte das ZDF Birte Meier 110.000 Euro und vier bezahlte Monate Urlaub angeboten, wenn sie ihre Vorwürfe nicht weiter öffentlich erhebe. Meier lehnte ab.
 
Stattdessen veröffentlichte sie das Buch „Equal Pay Now!“ und beklagte darin „knallharten Lohnraub“, der Frauen um den Wert eines Einfamilienhauses oder einen finanziell abgesicherten Ruhestand bringe. Nach der Einigung vor Gericht äußerte sich keine Seite über die Höhe der Gehaltsnachzahlung.
 
Auf Linkedin schreibt sie selbst dazu: „Finally. Acht Jahre später: Das ZDF hat überwiesen. Bin sehr froh, dass das Klagen nun ein Ende hat. Mein herzlicher Dank an alle, die es möglich machten, das Verfahren so lange durchzuhalten und nach meinem Grundsatzurteil für alle vor dem Bundesarbeitsgericht nun auch einen Vergleich für mich zu erzielen. Wer wissen möchte, wie frau erfolgreich gleichen Lohn einfordert, der – und dem – sei mein Buch „Equal Pay Now!“ empfohlen, erschienen im Goldmann-Verlag. Mit umfangreichem Service-Teil und Muster-Anfrage ???? Der Kampf gegen Lohndiskriminierung bleibt ein Staffellauf.“
 
Birte Meier arbeitet seit Oktober 2022 bei RTL als Chief Investigativ Reporter für RTL News und „Stern“. Ihre Bilanz: „Es bleibt ein Präzidenzurteil vor dem Bundesarbeitsgericht für alle Frauen, eine Überweisung für mich, und die bittere Gewissheit, dass in Deutschland für Equal Pay noch viel zu tun ist.“


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