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News / Warum das „Handelsblatt“ einen KI-Newsletter macht
„Handelsblatt“-Chef Matthes: „KI entwickelt sich noch nicht schnell genug.“ (Foto: Handelsblatt)
30.08.2023   Aktuelles
Warum das „Handelsblatt“ einen KI-Newsletter macht
Als erstes deutsches Medium gibt das „Handelsblatt“ einen Newsletter zu Künstlicher Intelligenz (KI) heraus. Chefredakteur Sebastian Matthes erklärt exklusiv, was er damit vorhat und wie KI die Gesellschaft verändern wird.
Schon heute ist klar: die künstliche Intelligenz (KI) wird die Art und Weise beeinflussen, wie Menschen online interagieren und Inhalte konsumieren. Zu den jüngsten Anwendungen von KI gehören Kunst, Text und künstliche Sprachgenerierung. Auch in vielen Medien ist KI bereits heute bereits allgegenwärtig. Corona-Fallzahlen, Börsenkurse, Wetterberichte und Sportergebnisse: Überall dort, wo regelmäßig Daten anfallen, werden sie schon oft von Algorithmen verarbeitet, aufbereitet und beispielsweise in Texte oder Tabellen gegossen. 
 
Auch wird KI bereits in einer Reihe von Anwendungen eingesetzt, zum Beispiel bei der Personalisierung von Inhalten, im Gesundheitswesen, bei der Navigation und bei Gesichtserkennungssystemen. Sie ist dabei die Gesellschaft massiv zu verändern - auch durch ihren Einsatz in den sozialen Medien. In der Wirtschaft kann sie für Nutzer, Vermarkter und die Plattform selbst von Vorteil sein.
 
Das „Handelsblatt“ reagiert auf die Herausforderungen, die KI an die Wirtschaft, Politik und Gesellschaft stellt und bringt nun jeden Freitag die wichtigsten News aus der Szene, um Innovationen, Debatten und vor allem die interessantesten KI-Anwendungen. „Uns interessiert dabei vor allem die Frage, wie Unternehmen die Technologie einsetzen, wie jeder einzelne mit neuen Tools effizienter werden kann und wie KI Geschäftsmodelle verändern wird“, sagt „Handelsblatt“-Chefredakteur Sebastian Matthes. 
 
Im Exklusiv-Interview erklärt „Handelsblatt“-Chefredakteur Sebastian Matthes, was seine Redaktion in mit dem Newsletter vorhat.
 
Herr Matthes, warum gibt das „Handelsblatt“ einen KI-Newsletter heraus?
Sebastian Matthes: „Wir bauen nicht nur einen neuen Newsletter auf, sondern unter meiner Kollegin Larissa Holzki auch ein fünfköpfiges Team, das sich ausschließlich mit KI befasst. Denn die Technologie wird Unternehmen, Geschäftsmodelle und unseren Alltag dramatisch verändern, deshalb gehört KI zu den wichtigsten Themen des ‚Handelsblatts'. Wir wollen die Entwicklung aber nicht nur beschreiben, wir wollen die wichtigsten Innovationen vorstellen und den Köpfen hinter den Innovationen eine Bühne geben."
 
Warum ist das der erste Newsletter, den es zur KI gibt und was will er leisten?
„Es ist im deutschsprachigen Raum der erste Newsletter seiner Art. Denn wir blicken auf das Thema immer durch die Brille der Wirtschaft: Wo entstehen Chancen für neue Geschäftsmodelle? Welche Innovationen sind wirklich relevant? Was bedeutet das für etablierte Unternehmen? Mit diesen Fragen befassen wir uns intensiver als andere. „
 
Ist KI ein Fluch oder ein Segen?
„Keins von beiden. Technologie ist immer erst einmal neutral. Es kommt darauf an, wie sie eingesetzt wird. KI kann zum Beispiel dabei helfen, den Fachkräftemangel zu lindern. Sie wird aber auch eine gigantische Welle von Fake News produzieren.“ 
 
Wie können wir negative Auswirkungen bei der Anwendung von KI verhindern?
„Es gibt hier kein entweder oder. KI steckt ja schon heute in ganz vielen Produkten und Geschäftsprozessen. Das größte Risiko ist aus meiner Sicht, sich der Entwicklung zu lange zu verschließen. Mitunter neigen wir in Europa auch dazu, die Gefahren neuer Technologien zunächst zu überschätzen. Als die Eisenbahn entstand hieß es auch, Menschen könnten Schaden nehmen, wenn sie schneller als 30 Kilometer pro Stunde fahren. Es war dann doch halb so wild. Verstehen Sie mich nicht falsch, wir müssen uns mit den Risiken befassen. Aber wir sollten dabei nicht stehen bleiben, während der Rest der Welt die Chancen auslotet.“
 
Also: schafft uns Menschen die KI doch am Ende alle ab?
„Ich denke, solche Debatten führen in die falsche Richtung. Fakt ist doch, dass KI sich noch nicht einmal schnell genug entwickelt, um all die Jobs zu übernehmen, die in unserer alternden Gesellschaft nicht mehr besetzt werden können. KI ist ein neues Werkzeug, das wir möglichst schnell verstehen müssen. Und klar ist auch: Niemand wird so bald von einer KI ersetzt, womöglich aber von jemandem, der KI besser einzusetzen weiß.“
 
Interview: Wolfgang Messner


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