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News / "NZZ" will in Deutschland weiter wachsen
Wachstum in Deutschland: „NZZ“-Chef Eric Gujer (Foto: NZZ/Karin Hofer).
25.08.2023   Aktuelles
"NZZ" will in Deutschland weiter wachsen
Die "Neue Zürcher Zeitung" ist in Deutschland auf Expansionskurs. Das bekräftigte Chefredakteur Eric Gujer in einem Interview. Die Zahlen geben ihm recht. Auch Beat Balzli ist Teil des Plans.
Einen solchen Ort würden deutsche Chefredakteure vermutlich eher meiden. Doch Eric Gujer von der „Neuen Zürcher Zeitung“ (NZZ) hat offenbar kein Problem damit, sich von der rechtskonservativen YouTube-Plattform „Nuis“ einladen und sich den Fragen von Ex-"Bild"-Politikchef Ralf Schuler in dessen Sendung „Schuler! Fragt, was ist“ zu stellen. Auf der Internetplattform ist der frühere „Bild“-Chefredakteur Julian Reichelt der Chef. Reichelt war im Herbst 2021 von Springer wegen Vorwürfen von Machtmissbrauch entlassen worden. Finanziert wird das Ganze von dem rechtskonservativen Milliardär und Unternehmer Frank Gotthardt aus Koblenz.
 
In der letzten Viertelstunde des Interviews lenkt Schuler auf Medienthemen und will wissen, warum die „NZZ“ in Deutschland so erfolgreich sei. Man spreche schon vom "Westfernsehen" ab. "Mir ist dieser Begriff nicht so richtig lieb", wiegelt Gujer ab. „Das würde ja implizieren, dass die anderen deutschen Medien Ostfernsehen sind.“ Und das sei doch etwas ganz anderes gewesen.
 
Tatsächlich sieht die „NZZ“ in Deutschland wohl zurecht einen Wachstumsmarkt. Jedenfalls investiert sie konsequent in den Ausbau der Berliner Redaktion und in die Verlagsorganisation. Wie aus dem Geschäftsbericht 2022 hervorgeht, hat die „NZZ“ in 2021 in Deutschland operativ die Profitabilität erreicht und sei 2022 noch einmal stark gewachsen. Bei den digitalen Abonnentinnen und Abonnenten, die den wesentlichen Teil des Geschäfts im deutschen Markt ausmachen, habe die Zeitung ein Wachstum von über 24 Prozent erzielt, heißt es dort weiter. Der Wachstumswert des Vorjahres von etwas mehr als 10 Prozent sei noch einmal deutlich übertroffen worden.
 
Einen weiteren Schritt zur Markterschliessung in Deutschland habe die „NZZ“ mit dem Aufbau eines lokalen Veranstaltungsteams unter dem Titel „Zukunftsdialog“ gemacht, wo man sich mit Fragen der ökonomischen und gesellschaftlichen Transformation befasse und Trends und Umbrüche in Technologie, Wirtschaft und Politik beleuchte und einordne. In diesem Herbst schließlich wird Beat Balzli, ehemals Chefredakteur der „Wirtschaftswoche“ und stellvertretender Chefredakteur der “Welt am Sonntag“ sowie Redakteur des „Spiegel“,  bei der NZZ in leitender Position verschiedene bisher noch nicht näher benannte Sonderprojekte mit Schwerpunkt auf dem deutschen Markt verantworten.  
 
 
 
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