Was man sieht, ist ein Schreibtisch, ein Computer, davor und daneben Bücher und Unterlagen. Alles akkurat und fein säuberlich aufgereiht. Die Frage lautet: „Raten Sie mal: wer ist hier der Chef?“ So bewirbt Thomas Tuma, Chefreporter und Mitglied der Chefredaktion des „Focus“, auf Social Media gerne seine neuesten Beiträge für das Magazin. Das scheint gut anzukommen. Auf seinen LinkedIn-Post gab es 225 Kommentare, darunter einige sehr lebhafte. Die Leser tragen detektivisch sehr viele Details zusammen und haben offenkundig Spaß an Tumas Ratespielen. 
 
„Wessen (unfassbar ordentlicher) Schreibtisch das auch immer ist: Der/die bügelt bestimmt auch Unterhosen...“, kommentiert beispielsweise Silke Kilz. Touria A. meint: Die Einrichtung, Ordnung und Darbietung lässt mich auf eine nicht ganz junge Frau tippen. Nach gründlicher Analyse und kurzer Recherche tippe ich darauf hier das Büro von Karin Veit der Kreativ-Chefin bei Marc Cain zu sehen. Bin gespannt auf die Auflösung P.S.: ich liebe Rätsel. 
 
Thomas Tuma ist voll des Lobes für seine kreative Community: „Ich find's klasse, was das Bild alles für Spekulationen auslöst und stelle mir vor: Überall im Land kriechen gerade nette und kluge Leute in ihren Bildschirm und zoomen sich an irgendwelche Details, ob da noch ein verräterischer Fingerabdruck zu sehen ist oder Lipgloss am Glas.“ 
 
Die Auflösung des Rätsels erfolgt dann nach Veröffentlichung des Artikels. Dann nutzt Tuma abermals LinkedIn als Plattform für eine weitere Content-Werbung:  „In meinem letzten Post habe ich Ihnen ein #CEO-Büro gezeigt und nach dem Unternehmen gefragt. Viele ahnten die Lösung: Hugo Boss. Der neue Vorstandschef dort ist der junge Mann im Foto unten links, der min. 10 Jahre jünger aussieht, als ich bin: Daniel Grieder, 61. Dann gibt Tuma noch acht Weisheiten preis, wie Grieder es schaffte, mitten in Corona-Pandemie den Umsatz auf 4,2 Milliarden Euro mehr als zu verdoppeln im Vergleich zu 2021.
 
Wolfgang Messner


Lesen Sie weitere Beispiele der originellen Content-Werbung von Thomas Tuma, wie er auf diese Idee kam und ob er noch mehr solcher Aktionen plant im nächsten Magazin „Wirtschaftsjournalist:in“.