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News / „Handelsblatt“-Chefredakteur Matthes: Bots niemals Ersatz für Journalisten
KI soll nur Hilfsmittel sein: „Handelsblatt“-Chefredakteur Sebastian Matthes (Foto: Handelsblatt).
24.08.2023   Aktuelles
„Handelsblatt“-Chefredakteur Matthes: Bots niemals Ersatz für Journalisten
So lange er etwas zu sagen habe, werde es beim "Handelsblatt" immer eine menschengesteuerte Version der Webseite geben, sagt Matthes.

Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) revolutioniert die Arbeitswelt - insbesondere die der Medien. Beim „Handelsblatt“ ist sich Chefredakteur Sebastian Matthes sicher, dass die KI die Arbeitsweise der Medien in großem Stil verändern werde. Allerdings sollten Bots nicht als Ersatz für menschliche Arbeitskraft benutzt werden, gibt er sich  überzeugt. „Solange ich hier etwas zu sagen habe, wird es immer eine menschengesteuerte Version unserer Homepage geben“, sagte Matthes in einem Interview mit dem Mediendienst „Horizont“.  Gleichzeitig werde es aber Rubriken und Unterseiten in den digitalen Kanälen des „Handelsblatts“ geben, auf denen KI den Lesern helfe, die Inhalte zu finden, die ihren Interessen am meisten entsprechen“, sagte der 46-jährige weiter. 


 


Das „Handelsblatt“ arbeite mit seinem vierköpfigen KI-Team an dynamischen Paywalls und einem eigenen „Handelsblatt“-Bot.  KI werde inhaltlich zu einem der wichtigsten Schwerpunktthemen für die Redaktion werden. Es könne alte Geschäftsmodelle zerstören und mache neue möglich und werde den Arbeitsmarkt dramatisch verändern. Das sei auch „journalistisch unglaublich spannend“, so Matthes. 


 


„Ich gehe davon aus, dass KI in fast allen Winkeln unserer Redaktion als Hilfsinstrument zum Einsatz kommen wird. Vor allem wird uns die Technik helfen, besser und effizienter zu arbeiten. “, so Matthes weiter. Bei vielen technischen Fragen werde KI die Redaktion besser und effizienter machen. So etwa beim Layouten, Grafiken erstellen, Zusammenfassungen schreiben und Datenanalysen. Einiges davon werde die KI in absehbarer Zeit sogar besser können als Menschen. Informationen würden künftig auf die Art und in dem Umfang abrufbar sein, wie sie situativ benötigt würden. „Sie lassen sich beim Warten auf den Bus in fünf Minuten das Wichtigste zusammenfassen oder Hintergrund zu einem Unternehmen liefern, bei dem sie sich gleich vorstellen“, erläuterte Matthes.


 


Zuletzt meldete das „Handelsblatt“ 156.058 Publishing-Verkäufe, davon 31.141 Printhefte, 96.668 E-Papers und 28.249 Online-Abos; Digital-online sind das knapp 125.000 Abos, wie Matthes gegenüber „Horizont“ bestätigte. 


 


Wolfgang Messner


 

 
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