Chefredakteurs-Sterben - jetzt verliert die „NZZ am Sonntag“ auch Thomas Stamm
Mit dem früheren Wirtschaftsredakteur Thomas Stamm verlässt nach Anja Burri ein zweites Mitglied der Interimsleitung binnen kurzer Zeit die „NZZ am Sonntag“. Stamm nimmt eine berufliche Auszeit. Die Suche nach einem Nachfolger für Jonas Projer geht indessen weiter.
Stamm war erst Bootsbauer bevor er 1999 als Werkstudent ins Wirtschaftsressort der „NZZ“ eintrat und für fünf Jahre als Redakteur blieb. Nach einem Geschichtsstudium und Erfahrungen in der PR und der Private Equity kehrte Stamm 2007 zur „NZZ“ zurück, wo er dann zumeist Leitungsfunktionen an der Schnittstelle von Redaktion, Produktion und Technologie übernahm.
Zuletzt war er Leiter Digital und stellvertretender Chefredaktor der „NZZ am Sonntag“. Nach dem Ausscheiden von Jonas Projer führte Stamm das Sonntagsblatt als Teil eines Quartetts interimistisch. Erst vor wenigen Tagen war bekannt geworden, dass mit Anja Burri ein anderes Mitglied der Interimsleitung den Titel verlässt. Burri geht zurück zum „Tages-Anzeiger“, wo sie schon vorher gearbeitet hatte.
Indessen geht die Suche nach einem neuen Chefredakteur weiter. „Wir sind mitten im Prozess und haben spannende Bewerbungen erhalten“, kommentiert Karin Heim, Leiterin Unternehmenskommunikation der NZZ gegenüber dem Schweizer Mediendienst persoenlich.com. Es sei klar, dass NZZ und NZZ am Sonntag zwei unterschiedlich positionierte Titel bleiben sollten. „Die NZZ am Sonntag, deren Leserschaft sich mit derjenigen der NZZ nur zu einem Drittel überschneidet, soll keine siebte Ausgabe der Tageszeitung werden“, wird Karin Heim weiter zitiert.