Der deutsche Ableger von „Politico“ soll im Herbst endlich starten. Grund für den verzögerten Beginn ist Media Pioneer-Chef Gabor Steingart. Es müssen erst Interessenkonflikte dem Partnerverlag Springer ausgeräumt werden, schreibt Henning Kornfeld in der jüngsten Ausgabe des Magazins „Wirtschaftsjournalist:in“.
„Axel Springer will demnächst einen deutschen Politico-Ableger starten – mit Hilfe von Gabor Steingart und dessen Startup Media Pioneer. Doch viele Aspekte der Zusammenarbeit sind noch ungeklärt oder unausgegoren, weil beide Parteien auch unterschiedliche Interessen haben. Zugleich muss Steingart den Verlust wichtiger Mitarbeiter kompensieren.
Im Herbst soll es losgehen. Endlich. Dann will Axel Springer auch im Heimatmarkt Deutschland einen Ableger von Politico gründen. Zum Start wird die Redaktion des digitalen Fachdienstes für Politik-Aficionados in Berlin wohl nur aus einem halben Dutzend Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bestehen. Sie werden sich zunächst vor allem um eine deutsche Ausgabe des kostenlosen Newsletters Playbook kümmern. Wie an anderen Politico-Standorten auch soll er nach und nach um kostenpflichtige Angebote für einzelne Politikfelder ergänzt werden. In den USA versendet das Unternehmen schon Morgen-Newsletter für 22 Themenfelder.
Der Markteintritt von Politico soll in Deutschland mit Hilfe von Gabor Steingart und seinem Startup Media Pioneer Publishing gelingen, an dem Springer als Ankerinvestor mit knapp 36 Prozent beteiligt ist. In einer offenbar hektisch formulierten Pressemitteilung hat Springer Ende Juli Umrisse dieser Partnerschaft skizziert: Beide Marken sollen der Mitteilung zufolge zwar eigenständig bleiben, aber redaktionell bei multimedialen Formaten wie Newslettern und Podcasts zusammenarbeiten, damit Politico schnell eine große Leserschaft aufbauen kann. Dabei soll Steingart auch ganz persönlich mit seinem Netzwerk und seiner Expertise helfen. Politico darf zudem die Infrastruktur von Media Pioneer nutzen, insbesondere also das Redaktionsschiff "ThePioneer One", das auf der Spree durchs Berliner Regierungsviertel kreuzt.
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