Warum die Karten nicht auf den Tisch legen? Die Chefredakteurin von „Harvard Business Manager“ hat einen Kurs für Meditation und Achtsamkeit besucht. Was sie an sich ändern will und warum sie ihre Wut jetzt zeigt.
An einem Kursabend von Antonia Götsch war das Thema, was die Teilnehmer im Alltag belastet. „Bei mir ist das häufig Streit auf Führungsebene. Da verkämpfe ich mich manchmal und trage das dann tagelang mit mir herum“, sagt Antonia Götsch.
Die Methode der Kursleiterin, „Erkennen, scheitern, weiterkommen“, war ihr bekannt. „Und dennoch wurde mir plötzlich eine ganz neue Facette bewusst. Vielleicht ging es gar nicht darum, meine Wut loszulassen und die Konflikte nicht immer gleich persönlich zu nehmen, wie ich immer gedacht hatte. Vielleicht muss ich meine Wut einfach mal genauso so deutlich zeigen, wie ich sie fühle", sagte sie sich. Gestresst war sie nicht von ihrer Wut, sondern von ihrem Bemühen, diese zu kontrollieren.
Ihr Fazit auf LinkedIn: „Vielleicht ist genau das der Kern, wenn wir als Führungskraft und Mensch ein Stück weiterkommen wollen: Genau hinschauen, egal, wie häufig man etwas macht. Die eigenen Muster hinterfragen, erneut scheitern, danach aber noch tiefer verstehen und immer wieder etwas Neues probieren.
Stellen Sie sich vor, ein Mönch sagt, jetzt habe ich die Sache mit Gott verstanden und höre auf zu beten. Oder ein Forscher postuliert, ich weiß jetzt genug, ich mache nicht weiter. Klingt ziemlich absurd, finden Sie nicht? Warum sollten wir als Führungskräfte deshalb irgendwann fertig sein?“
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