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Frederik Richter geht bei "Bild" (Foto: Correctiv)
29.06.2023   Aktuelles
Frederik Richter offen "für Neues im Wirtschafts- und Recherchejournalismus"
Richter sollte bei "Bild" ein Team für investigative Recherchen aufbauen. Anfang Juni zogen der Ressortchef und die neue "Bild"-Chefin Marion Horn nun die Reißleine, noch in der Probezeit.
Es klingt nach einem großen Missverständnis, schreibt die Branchenzeitschrift "medium magazin" in der akutellen Ausgabe: Erst im Januar war der Investigativ-Spezialist Frederik Richter (43) nach insgesamt sieben Jahren beim Recherchezentrum Correctiv (u. a. als stv. Chefredakteur) zu „Bild“ gewechselt. Der damalige „Bild“-Chefredakteur Johannes Boie hatte ihn geholt, Richter sollte ein Team für investigative Recherchen aufbauen. Anfang Juni zogen der Ressortchef und die neue „Bild“-Chefin Marion Horn nun die Reißleine, noch in der Probezeit. Es habe für beide Seiten nicht gepasst, „wie wir uns das vorgestellt haben“, teilte Horn in einer internen E-Mail mit, aus der „Medieninsider“ zitiert.

Richter selbst will sich auf Nachfrage von „medium magazin“ zum Trennungsgrund nicht äußern. Es darf also spekuliert werden, dass der bis dato im Boulevard unerfahrene Richter mit den Gepflogenheiten bei „Bild“ nicht zurechtkam – oder das Boulevardblatt nicht mit seinem Rechercheansatz.

Was seine beruflichen Pläne betrifft, sagt er, dass er jetzt offen sei „für Neues im Wirtschafts- und Recherchejournalismus“. Er beschäftige sich mit strukturierten Daten und KI im investigativen Journalismus und poliere außerdem sein Arabisch und Ukrainisch auf. Ein Zurück zum alten Team ist jedenfalls unwahrscheinlich. Richters Position besetzt inzwischen die Ex-„Welt“-Journalistin Anette Dowideit. Bei „Bild“ übernimmt übergangsweise Kai Weise das Investigativgeschäft.
 
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