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"Spiegel"-Wirtschaftschef Brauck Markus (Foto: Katrin Harms)
20.06.2023   Aktuelles
Die Rolle von "Spiegel"-Wirtschaftschef Markus Brauck
Warum hat er seinen Chef fallen gelassen? Fünf Fragen und dazu die Antworten.
Hamburg - "Spiegel"-Wirtschaftschef Markus Brauck hat eine Stellung, die weltweit wohl einzigartig sein dürfte. Der Redakteur ist zugleich Chef seines Chefredakteurs. Beim Rauswurf von Steffen Klusmann spielte Markus Brauck eine entscheidende Rolle, weil er in der Mitarbeiter KG das Sagen hat.
 
Als Markus Brauck, der seit 2019 zusammen mit Isabell Hülsen (und vier weiteren hauptsächlich Online-Kollegen) das Wirtschaftsressort leitet, vor einem Jahr in diese Machtposition kam, galt das Verhältnis zum Chefredakteur nicht als eng, aber als in Ordnung.
 
Das Verhältnis des mächtigen KG-Chefs und des Chefredakteurs verschlechterte sich aber offenbar auch deshalb, weil Klusmann als ausgewiesener Wirtschaftsredakteur stets ein besonderes Auge darauf hatte, was Brauck und seine Leute so fabrizierten. Mehr als Politik, Gesellschaft, Kultur oder Sport interessiert den studierten Volkswirt die Wirtschaft. So kommentierte und redigierte Klusmann offenbar vorzugsweise die Seiten und Onlinebeiträge der Wirtschaftsredaktion – und das wohl nicht immer zur Freude von Brauck.

Eine ungute Konkurrenzsituation, in der sich Brauck fachlich als Wirtschaftsredakteur und Ressortleiter beweisen und bisweilen Kritik von Klusmann gefallen lassen musste.
 
Im anderen Fall drehte sich das Verhältnis, wenn sich Klusmann und Brauck auf Verlagsebene begegneten. Brauck vertritt hier die Stimme der mächtigsten „Spiegel“Eigentümer. Es wäre da wohl wünschenswert, wenn er zum Chefredakteur ein gutes Verhältnis hätte. Doch das muss er nicht. Von ihm sagen lassen muss er sich schon zweimal nichts. Ein derartiges Konstrukt kann auf Dauer nicht gut gehen. Zumal, wenn ein machtbewusster Geschäftsführer wie Stefan Ottlitz mitspielt, der seine Rolle äußerst selbstbewusst interpretiert und gerne mal so tut, als ob Grenzen vielleicht für andere gelten, aber nicht für ihn.
 
Alle Hintergründe dazu von Wolfgang Messner in der aktuellen Ausgabe des Branchenmagazins "Wirtschaftsjournalist:in".
 
 
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