Klusmann leitete die "Spiegel"-Redaktion seit 2019. Der studierte Volkswirt kam vom "Manager Magazin". Zuvor war er Chefredakteur bei „Capital“, in der Entwicklungsredaktion der Financial Times Deutschland und bei der "WirtschaftsWoche".

Beim „Spiegel“ trat der 57-Jährige die Nachfolge von Klaus Brinkbäumer an, der als Programmdirektor zum MDR wechselte. Nach rund viereinhalb Jahren steht Klusmann nun seinerseits vor dem Abschied. Seit der Gesellschafterversammlung diese Woche wurde sein Abgang gerüchteweise im Verlagsgebäude verbreitet.
 
Innerhalb der Redaktion wächst der Unmut über die Personalentscheidung. Ein von "Business Insider" veröffentlichter Protest­brief an die "Spiegel"-Geschäfts­führung und die Mitarbeiter-KG spricht sich "für Stabilität und Kontinuität" aus.
 
Nach Informationen von Markus Wiegand und Wolfgang Messner von "kress" haben sich in den vergangenen Monaten Spannungen zwischen Steffen Klusmann und Geschäftsführer Stefan Ottlitz massiv zugespitzt. Am Dienstag hatte eine Sitzung der mächtigen Mitarbeiter KG, die 50,5 Prozent der Anteile hält, für Aufruhr gesorgt. Dabei soll KG-Chef Markus Brauck Klusmann heftig kritisiert haben und u.a. fehlende journalistische Konzepte angemahnt haben. Diese Konzepte allerdings, heißt es von anderen Stimmen im Haus, lägen längst vor.
 
"turi2" berichtet, Dirk Kurbjuweit solle Nachfolger von Steffen Klusmann werden. Der 60-jährige Volkswirt ist seit 24 Jahren beim "Spiegel", von 2015 bis 2018 war er stellvertretender Chefredakteur. Seit 2019 leitet Kurbjuweit das "Spiegel"-Hauptstadtbüro.


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