Es war im Juni vergangenen Jahres, als das ZDF seine Mitarbeiterin Birte Meier los werden und zum Schweigen bringen wollte. Sie war dem Sender lästig geworden. Thomas Schuler hat für das Magazin „Wirtschaftsjournalist:in“ mit ihr gesprochen und den Fall dargestellt.
 
Zunächst mögen ihre Beschwerden seltsam geklungen haben und das ZDF tat sie als Einzelfall ab. Im Laufe der Jahre aber wurde daraus ein Gerichtsfall, der am seriösen Image des Senders kratzte und eine fragwürdige Rechtsauffassung offenbarte, die gegen Artikel 3 des Grundgesetzes (“Männer und Frauen sind gleichberechtigt”) verstößt.

„Jahrelang war meine persönliche Situation paradox: Als Journalistin berichte ich über Missstände,” sagt sie im Gespräch mit „Wirtschaftsjournalist:in“. “Doch zu meinem Verfahren habe ich jahrelang geschwiegen.” Warum? “Ich wollte nicht zusätzlich Öl ins Feuer gießen, während ich beim ZDF arbeitete, und die Gerichte während des laufenden Verfahrens respektieren.” Für sie sprachen ihre Anwälte
oder die Gesellschaft für Freiheitsrechte (GFF), die ihren Rechtsstreit wegen der gesellschaftlichen Bedeutung seit 2017 unterstützt.
 
Birte Meier sagt heute: “Nachdem ich mich aber einmal bis vors Bundesverfassungsgericht durchgekämpft habe, habe ich nun aufgeschrieben, was mich an der Diskussion über den Gender Pay Gap ärgert - und was aus meiner Sicht zu tun ist. Längst geht es ja nicht mehr nur um mein Geld, sondern um die erschreckende Selbstverständlichkeit, mit der wir als Gesellschaft hinnehmen, dass Frauen für den selben Job weniger verdienen können als Männer.” Sie führe ihren Rechtsstreit stellvertretend für viele, die es sich nicht leisten können. Das Buch heißt „Equal Pay Now!“ und ist im Goldmann Verlag erschienen.


Was war geschehen, dass das ZDF einer verdienten Journalistin einen Maulkorb verpassen wollte? Was hat der Streit beim ZDF ausgelöst? Nachzulesen in der aktuellen Ausgabe von „Wirtschaftsjournalist:in“.